Was Kinder bei uns erleben können: 

Eine Gruppe von Kindern übernachtet – begleitet von Pädagogen – in der Natur.  Sie ringen dem Wind das Feuer für die selbst gemachte Mahlzeit ab. Sie lernen zu verstehen, wie die Kräfte der Natur ineinander weben, indem sie sich selbst dieser Natur aussetzen und dagegen ankämpfen, um für sich Wärme, Geborgenheit und Nahrung zu gewinnen. 

Neben diesem Urprozess der Behauptung des Menschen gegen die Natur erleben die Kinder das Schwingen mit der Natur, das feine Beobachten des Verhaltens der Tiere, der Pflanzen oder der Wetterphänomene. Sie deuten die Fußspuren der Tiere oder lauschen in die Nacht.

Andere Kinder arbeiten im Rahmen des Schulgartenunterrichts im Erdgewächshaus und pflanzen Tomatenpflanzen. In den Wochen vorher haben sie im Klassenraum damit begonnen die Pflanzen vorzuziehen und die Erde im Erdgewächshaus mit Kompost zu versorgen. Die Kinder hegen und pflegen die wachsenden Pflanzen in den kommenden Wochen und freuen sich, wenn sie ihre Tomaten im Sommer ernten und verarbeiten können.

Zwei Beispiele, die deutlich machen, wie sich Kinder in unserer Schule mit ihrer natürlichen Umwelt verbinden können.

Die Kinder erleben die Natur auf vielfältige Weise, wenn sie aus den Hort- und Schul- und den schulübergreifenden Angeboten auswählen und z.B.:

  • mit unseren Schulbienen arbeiten und Honig ernten
  • den Weg vom Schaf zur Wolle praktisch kennenlernen
  • sich im Unterricht mit relevanten Themen auseinandersetzen 
  • sich als Alleenpaten praktisch engagieren
  • die gelebte Nachhaltigkeit in Schule und Hort erleben und mitgestalten
  • im Schulgarten arbeiten und säen, pflanzen, jäten, gießen
  • zuvor im Schulgartenunterricht über die notwendigen Schritte gesprochen haben
  • Obst und Gemüse ernten
  • die Ernte in unserer Kinderküche verarbeiten
  • den Artenschutz (Vogelnistplätze) an den Schulgebäuden wahrnehmen
  • an den PV-Displays ablesen, wie viel Energie unsere Photovoltaikanlagen produzieren
  • in unserem naturnah gestalteten Schulgelände im Baumhaus oder am Bachlauf spielen
  • während des Unterrichts mit einer Wildnispädagogin im Wald neue Erfahrungen machen
  • die Tiere in den Lerngruppenräumen pflegen
  • auf Klassenfahrten und in Projekten Teil der Natur werden (z.B. Wildnisprojekte)
  • sich über unseren Schulhund freuen

Über das eigene Erleben verbinden sich die Kinder mit ihrer natürlichen Umwelt, indem sie:

  • gegen die Natur trotzen 
  • mit der Natur schwingen 
  • die Natur kultivieren 
  • die Natur schützend erhalten 

Viele Angebote stehen für alle Kinder zur Verfügung, andere wiederum werden als Maßnahme für eine gezielte Entwicklungsförderung von den Pädagogen für ein bestimmtes Kind angeregt. 

Zielstellung unserer Nachhaltigkeitspädagogik:

Die Kinder sollen Handlungs- und Gestaltungskompetenzen erwerben. Die Entwicklung des Denkens und Handelns in vernetzten, ganzheitlichen Zusammenhängen ist für uns von besonderer Bedeutung. 

Bildung ist ein Schlüsselfeld, das auf den Umgang mit Menschen aus anderen Teilen der Welt vorbereitet, das global verantwortliches Denken und Handeln sowie Innovationsfähigkeit befördern kann. 

Neben der Aneignung grundlegender Kulturtechniken, dem Erwerb sozialer Kompetenzen und der Unterstützung bei der individuellen Persönlichkeitsentwicklung betrachten wir das Erkennen, Erforschen und den Schutz der natürlichen und kulturellen Ressourcen auf regionaler, aber auch globaler Ebene als Bildungsauftrag. Kinder und Jugendliche sollen dazu befähigt werden, ihren Gestaltungsspielraum innerhalb unserer Gesellschaft zu erkennen und kompetent, kreativ und verantwortungsvoll zu nutzen.

Wir können uns nur dann glaubwürdig für das Paradigma der Nachhaltigkeit engagieren, wenn wir den “Lebensraum Schule“ so gestalten, dass nachhaltiges Handeln im konkreten Schulalltag gelebt und erfahren werden kann.

“Lebensraum Schule“ zielt:

  1. auf die ökologische Gesamtgestaltung der Schule, d.h. auf ökologische Bauweise, nachhaltige Energiekonzepte, Recyclingkonzepte, Pausenernährung, Verwendung von Regenwasser, flexible Gestaltungsmöglichkeiten der Innenräume, die handlungsorientiertes Lernen ermöglichen, Schulgarten, Naturspielplatz etc.
  2. vor dem Hintergrund reformpädagogischer Ansätze auf die Mitbestimmung der Kinder bei der Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen und damit auf den Abbau von Fremdbestimmung und Unverantwortlichkeit in der Schule. Unsere Schule soll Mut machen, sich eigene Gestaltungsräume zu eröffnen.

Das Null – Energie – Konzept der Freien Schule Rügen 

 

Die Freie Schule Rügen hat sich zum Ziel gesetzt, sich zu einer Modellschule für Klimaschutz zu entwickeln. 

Durch die Verknüpfung von Energieeffizienzmaßnahmen und den Einsatz erneuerbarer Energien soll die weitgehende Reduzierung des Ausstoßes klimaschädlicher Gase erreicht werden.

Zielstellung war und ist die Umsetzung des NULL-ENERGIE-KONZEPTs für alle Schulgebäude auf dem Gelände unserer Schule. Es soll ein Schulcampus entstehen, dessen bestehende und neu zu errichtende Gebäude in ihrer Gesamtheit einen Nullverbrauch an fossilen Energieträgern erreichen. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden die bestehenden Schulgebäude aufwendig energetisch saniert. Die neu errichteten Gebäude wurden vor dem Hintergrund energetischer Optimierung geplant.

Der Verbrauch an Primärenergie soll im Schulbetrieb weitestgehend reduziert und durch eigene Energieerzeugung mit regenerativen Ressourcen substituiert werden, sodass eine CO2 neutrale Schule entsteht.

Zur Gewinnung von Strom wurde im Sommer 2006 eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 11,94 kWp auf dem Turnhallendach installiert. 

Die vorhandene Ölheizung wurde durch eine pelletbetriebenen Holzvergaserkessel ersetzt, der die Beheizung aller Schulgebäude übernommen hat.

Im Jahr 2012 wurde auf dem Dach des Schulgebäudes für die 4/5/6 eine PV-Anlage mit einer Leistung von 36,45 kWp installiert. Als im Jahr 2012 auf dem Neubau für die 1/2/3 eine PV-Anlage mit einer Leistung von 38,64 kWp installiert wurde, waren alle verfügbaren Dächer mit Südausrichtung mit PV-Anlagen ausgerüstet. Insgesamt haben die drei Anlagen eine Leistung von 87,03 kWp.

Ein Teil des produzierten Stroms wird durch die Schule und den Hort genutzt. Der ‘überschüssige‘ Strom wird in das Stromnetz eingespeist und vergütet. 

Über drei Großdisplays, die jeweils an den Außenwänden der Schulgebäude angebracht wurden, können die Ergebnisse der Stromproduktion, der Produktion von Wärme und der CO2- Minderung abgelesen werden.