Am 09. Juni nahmen unsere Schüler der 4. Klassen an der Waldolympiade teil. Das Lernen mit und in der Natur hat sich an diesem Tag mal ganz anders bezahlt gemacht: unter 275 Schulklassen sind unsere Vierties Sieger geworden.
Herzlichen Glückwunsch zu diesem tollen Ergebnis!
Dreschvitz. Es ist ein heißer Tag im Schulgarten der Freien Schule Rügen in Dreschvitz. Doch das große Plüscheichhörnchen Edda schwitzt nicht. Das tut Jannis, der im Kostüm steckt und für die Landesforstanstalt das Maskottchen Edda verkörpert. Es ist heute hierhergekommen, um den Kindern der vierten Klasse zu ihrem Sieg bei der Waldolympiade zu gratulieren.
Jannis, Schülerpraktikant aus Garz, klingt ein bisschen dumpf, aber ganz munter: „Geht noch, danke schön.“ Er möchte Forstwirt werden und macht bereits das dritte Schülerpraktikum beim Forstamt Rügen. Und heute stehen er und seine Vorgesetzten vor einer Schülerschar, die auch das Zeug dazu hätte. „275 Schulklassen haben alles gegeben bei der Waldolympiade – aber nur eine Klasse ist Sieger geworden. Und das seid ihr“, gratuliert Manfred Baum, Vorstand der Landesforstanstalt.
Ricarda Pries, Leiterin des Forstamtes Rügen, freut sich sehr, dass der Pokal auf die Insel geht. „Das war 2019 schon mal so, da hat die Freie Schule Glowe gewonnen. Ich habe mich gefreut, dass diese Klasse hier 119 Punkte hatte. Bei einer Gesamtpunktzahl von 121 war klar, dass sie ganz weit vorne mitspielt.“
Dass Rügen so gut in der von Forstminister Till Backhaus initiierten Maßnahme abschneidet, führt Pries auf die vielen Umwelt-Bildungsangebote auf der Insel zurück – und auf das Schulkonzept: „In dieser Schule lernen die Kinder mit der Natur. Das ist sehr beeindruckend. Man sieht an jeder Stelle, dass Ideen auch umgesetzt werden. Das ist für die Kinder ein schönes Signal: Hier wird nicht nur geredet, sondern auch gemacht.“
Die Biologielehrerin und Wildnis-Pädagogin Jana Hahne geht jede Woche mit den Kindern in den Wald. „Wir lesen Fährten, beschäftigen uns mit Vogel- und Baumkunde – eben alle Themen, die sich im Wald ergeben. Die Kinder gießen Spuren aus oder versuchen, Vogelstimmen zu erkennen.“ Als sie die Kinder für ihre tolle Platzierung gelobt habe, haben sie sie mit großen Augen angesehen und gesagt: „Klar, Jana, wir hören dir doch zu!“ „Das war ein Gänsehautmoment für mich. Ich hoffe, dass das Thema Wald weiterhin Raum finden darf im Schulkonzept.“
Dass das nicht „einfach so“ geht, erklärt Mandy Landmann, Geschäftsführerin der Freien Schule. „Wir machen das inhaltlich und finanziell alles on top. Es wäre so toll, wenn das Thema Wald integriert wäre im Rahmenlehrplan. Dann müssten wir uns nicht mehr so verbiegen, um diese Elemente unterzubringen.“
Gaia Born (OZ)