Premiere „Wo die wilden Kerle wohnen“
…von fliegenden spänen, surrenden sägen und surrealistischer spielerei – oder: von gehörnten fellbeinen, flossigen armfüßen und rumpfholzköpfiger anarchie…
Das Tanztheaterprojekt der Lachmöwen „Wo die wilden Kerle wohnen“ feierte am 05.07.2024 erfolgreich und im fast ausverkauften Theater Putbus seine Premiere.
Die Tanzklasse hatte ein Jahr lang einmal wöchentlich statt Sportunterricht Tanz. Jedes Kind an dieser Schule kommt also in den Genuss zu tanzen! An unserer Seite stehen zwei erfahrene Tanzpädagoginnen von Perform(d)ance Stralsund e.V. Dörte Bähr und Julia Krassow. Die Freie Schule Rügen kooperiert bereits über 15 Jahre mit Perdorm(d)ance. Die jährlich neu inszenierten Stücke werden von innen heraus entwickelt, d.h. Dörte und Julia schauen auf das, was von den Kindern kommt, auf den Charakter und das Vermögen eines jeden Einzelnen, auf die Ausstrahlung der gesamten Gruppe und entwickeln daraus schrittweise die einzelnen Choreografien des Tanztheaterstückes. Die Kinder werden von einem immer größer werdenden Profiteam aus Grafikern, Kostüm- und Bühnenbildnern, Technikern und natürlich den Pädagogen zu ihrem Bühnenerfolg im Sommer getragen. Das ist oft auf allen Ebenen ein anstrengender Prozess, der auch von Demotivation geprägt ist, aber eben auch einer, an dem die Kinder enorm wachsen. In jedem Projekt gibt es den Moment, in dem Ernsthaftigkeit und Bühnenfieber auch das letzte Kind packen.
In manchen unserer Tanztheaterstücke bilden ein Buch, ein Kunstwerk oder ein Film den Aufhänger.
In diesem Jahr sind das Bilderbuch und der Film „Wo die wilden Kerle wohnen“ und „Wilder Mann“ von Charles Fréger erster Anhaltspunkt gewesen. Im Kinderbuch wird beschrieben, wie ein kleiner Junge scheinbar verstoßen wird, lange per Schiff reist, in das Land der Wilden Kerle kommt und schlussendlich nach langer Zeit (einen Wimpernschlag später) in den Schoß der Familie zurückkehrt. In unseren Tanztheaterstücken geht es aber nicht darum, die Geschichte nachzuspielen, sondern mehr um Reflektion des eigenen Ichs, um Anbindung und Wiedererkennung eigener Erlebnisse und Erfahrungen, deren tänzerische und künstlerische Umsetzung und auch um Kollektivgeist und Anbindung in die Tanzfamilie, an die Mitstreiter und Mitschüler.
Im Kunstunterricht wurde sich mit Körper, Gesicht, Portraits auseinandergesetzt, damit das Bühnenbild und Kostüm mit den Kindern wachsen und entstehen kann. In Kooperation mit der Spielkartenfabrik Stralsund haben die Kinder mit Peggy, Katharina und Christian Klette Plakate entwickelt und gedruckt.