Rügener Kinder und Stralsunder Schüler pflanzen gemeinsam Bäume

Rügen/Stralsund. Auf einer kleinen Waldfläche bei Sehlen mussten vor zwei Jahren Kiefern abgeholzt werden, weil sie die trockenen Sommer der vorangegangenen Jahre nicht überstanden hatten. Die Fläche bleibt aber nicht dauerhaft frei, sie wird mit Baumund Straucharten aufgeforstet, die zäher sind und sich besser dem Klima anpassen sollen. Flatterulme,Traubenkirsche, Roter Hartriegel und Pfaffenhütchen heißen die Gehölze, die das Forstamt Rügen auf dieser Fläche am Mittwoch gepflanzt hatte.

Insgesamt 3270 Stück. Da die Aufgabe für eine Handvoll Forstarbeiter an einem Tag nicht zu erledigen ist, haben sie sich Hilfe geholt. Zum einen waren
Mädchen und Jungen aus der Nachbarschaft im Einsatz. Der Waldkindergarten Sehlen beteiligte sich an der Aktion. „Für die Kids ist es ein Fest, mitzumachen. Sie waren Feuer und Flamme, als wir ihnen davon erzählt haben“, sagt Heike Balzer. Sie gehört zum Trägerverein der Freien Schule Rügen in Dreschvitz, der das Projekt Waldkindergarten mit dem Forstamt gestartet hat. Große Unterstützung kam vom Festland. Schüler der Klasse 7d des Hansa-Gymnasiums in Stralsund machten sich mit ihren Lehrern auf den Weg. Da bei ihnen in der Region aktuell kein Klimawald angelegt wird, fiel die Wahl auf Rügen. Mit dem Zug ging es nach Teschenhagen, danach zu Fuß  über den Acker.

„Das ist Biologieunterricht in Pflanzaktion dabei zu sein.“ Die Jugendlichen aus Stralsund hatten ihren Spaß in Sehlen, mussten sie vor allem an diesem Tag nicht zur Schule gehen. „Wichtig ist, dass wir etwas für die Natur tun. Nebenbei haben wir auch einiges gelernt, etwa, welche Baumarten bei diesen Bodenverhältnissen besonders gut wachsen können und welche nicht“, sagt Anni Schmeling (13).

Für die Stralsunder Schüler könnte es nicht der letzte Auftritt in einem Wald auf Rügen gewesen sein. „Wir haben genug Manpower und bringen die Motivation
mit. Wir würden gerne jährlich solche Aktionen starten, beim nächsten Mal vielleicht mit 200 Helfern“, sagt Sebastian Thamm. von Mathias Otto