An diesem Wochenende wurden auch an der Freien Schule Rügen 22 Erstklässler eingeschult

Die Puks Thea, Lillith und Josi heißen gemeinsam mit der pädagogischen Leiterin Bianca Reetz die neuen Schüler und Schülerinnen willkommen. – Foto: Gaia Born

Dreschvitz. „Der Zuckertütenbaum aus dem Zuckertütentraum“ – den gab es am Sonnabend wirklich. Die 22 neuen Erstklässler der Freien Schule Rügen konnten ihr Glück kaum fassen, als sie dem Lied des Lehrerkollegiums endlich Glauben schenkten und zum Baumhaus auf dem Schulgelände stürmten. Dieses war über und über mit bunten Zuckertüten behangen. Wer seine entdeckt hatte, bekam sie von einem Puk mit wilden grünen Haaren ausgehändigt.

Und dann strahlten die Gesichter der neuen Schulkinder so richtig. Mit Schultüte und Schulranzen bepackt, traten die Kleinen ihren ersten Gang in die Klassen an – durch ein Spalier aus Eltern, Freunden und Verwandten.

„Es war eine tolle Einschulungsveranstaltung“, sagte Kerstin Langer aus Putbus. „Ich habe schon so einige gesehen, aber so liebevoll und kindgerecht habe ich das noch nie erlebt.“ Die elf Mädchen und elf Jungen wurden in die Schulgemeinschaft getrommelt und gesungen, musikalische Einlagen und witzige Bemerkungen nahmen viel von der Anspannung, mit der die Kleinen und auch Eltern und Verwandte gekommen waren.

Heute geht es nun richtig los mit dem Unterricht – ist es noch so wie früher und alles beginnt mit dem Lernen von Buchstaben? „Aber klar“, lacht Bianca Reetz, pädagogische Leiterin der Freien Schule. „Das ist so wichtig für die Kinder, sie erwarten das und freuen sich sehr darauf, lesen und schreiben zu lernen.“

Das Hauptaugenmerk liegt aber in den ersten drei Wochen nicht auf der Leistung, betont Bianca Reetz. „Da geht es erst einmal darum, dass die Kinder den Kindergarten hinter sich lassen und sich in das soziale Umfeld der Schule einfügen.“ Es werden zum Beispiel Paten bestimmt, die Fragen beantworten und das Schulgelände zeigen. „Das ist wichtig, denn wir haben hier fast einen Hektar Schulgelände, ohne Zäune. Da müssen die Kinder wissen, bis wohin sie dürfen.“

Und das klappt? „Ja, und wie! Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell die Kinder sich einfinden.“ Das führt Bianca Reetz auch auf die altersgemischten Gruppen zurück: „Die Kleinen halten sich an die Großen und fragen. Dadurch entwickeln sie sich sehr schnell und natürlich.“

Gaia Born (OZ, 28. August 2023)

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